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Negative Glaubenssätze machen uns das Leben schwer

Negative Glaubenssätze machen uns das Leben schwer

Wie oft haben Sie schon etwas, das ihnen sehr wichtig war, gar nicht erst versucht, weil Sie Angst hatten, zu scheitern? „Das schaffe ich nie…!“ oder „Ich kann das sowieso nicht!“ kam Ihnen sofort in den Sinn. Entweder haben Sie dann sofort die Finger davon gelassen oder sind beim Versuch gescheitert. Wenn Sie sich nicht überwinden konnten, war es ja auch einfacher, denn Sie hatten ja auch nichts zu erwarten und konnten auch nicht enttäuscht werden. Allerdings: Wer erst gar nicht den Versuch startet, der bleibt auch dort, wo er gerade steht!

Bei vielen Menschen sind solche negativen Gedanken allgegenwärtig, häufig aber unbewusst! Denn sie resultieren aus negativen, einschränkenden Glaubenssätzen, die sich über viele Jahre, von uns häufig unbemerkt, in unseren Gedanken eingenistet haben. Glaubenssätze, Überzeugung, „Beliefs“ sind Verallgemeinerungen, verallgemeinernde Aussagen, Meinungen, Werte, Leitsätze und -prinzipien oder innere Einstellungen über die Bedeutung, Grenzen und Zusammenhänge von „Dingen“. In Betracht kommen können

  • Personen, Ereignisse und Gegenstände in unserer Umwelt
  • (spezielle) Verhaltensweisen
  • Fähigkeiten und Strategien
  • Glaubenssätze (beliefs) und Wertesysteme
  • wir selbst, unsere Identität.

Das System der persönlichen Abwertung beginnt in der Kindheit

Schon in unserer Kindheit bekommen wir von unseren Eltern, unseren wichtigsten Bezugspersonen in dieser Zeit, immer wieder zu hören: „Nein!“, „Lass das!“ oder „Das hast Du nicht richtig gemacht!“, „Das musst Du anders machen!“ oder „Was hast Du denn jetzt wieder gemacht?“ Auch in der Schule wird durch unsere Lehrer ein Werte- und Leistungssystem vorgegeben, das ganz klar definiert, welches Verhalten nicht erwünscht ist und dass Fehler nicht toleriert werden. Wer aber immer wieder über ein System der persönlichen Abwertung hört, was er nicht kann, was er falsch gemacht hat oder was nicht erwünscht ist, dem wird immer wieder vor Augen geführt: „Das schaffst Du nicht…!“ oder „Das kannst Du sowieso nicht!“ Hört man diese Glaubenssätze immer und immer wieder, wird man sie am Ende aufnehmen und als Teil von sich akzeptiert haben.

 

Die Macht der Gedanken

Später als Erwachsene macht dies uns das Leben schwer. Immer dann, wenn es ernst wird, wenn Herausforderungen auf uns zukommen, wenn unsere Stärke gefragt ist, dann melden sich diese Sätze wieder zu Wort und beschwören uns: „Du schaffst das nicht!“ Mehr noch: Unsere negativen Gedanken und Glaubenssätze verändern sogar die Struktur unseres Gehirns! Das Gehirn hat die Eigenschaft, lebenslang bis ins hohe Alter seine neuronalen Strukturen fortlaufend zu verändern. Diese Eigenschaft nennt sich Neuroplastizität oder neuronale Plastizität. Für die Art und Weise der Veränderungen im Gehirn gilt: Je häufiger wir Nervenverbindungen benutzen, desto mehr stärken wir ihre Effektivität. Lernen wir etwas, vermehren sich die Verbindungen zwischen zwei Nervenzellen. Das geschieht, indem Gene in den Nervenzellen aktiviert werden, die weitere Proteine bilden, um neue Verbindungen zu formen. Sogenannte Neurotransmitter (von altgriech. „neuron“ = Sehne und lat. „transmittere“ = hinüber schicken, übertragen) übertragen an chemischen Synapsen die Erregung von einer Nervenzelle auf eine andere.

Werden neue Nervenzellenverbindungen also regelmäßig benutzt, wachsen sie. Gleichzeitig gilt für Muster, die anfangs noch einer neuronalen Autobahn gleichen: Sie verkümmern zu Trampelpfaden, wenn sie nicht mehr abgerufen werden. (…) Unsere Aufmerksamkeit ist wie eine Mischung aus Scheinwerfer und Staubsauger: Sie rückt Dinge in den Fokus und saugt sie anschließend ins Gehirn – mit allen Vor- und Nachteilen“ (Hanson 2013). Mit anderen Worten: Die Dinge, denen wir unsere Aufmerksamkeit schenken, sind jene Dinge, die unser Denken beschäftigen und die Struktur unseres Gehirns formen. Und das wiederum beeinflusst in erheblichem Maße unsere innere Haltung: „Wessen Geist sich permanent mit überzogener Selbstkritik und Kritik an anderen, Sorgen, Kränkungen und Stress beschäftigt, dessen Gehirn wird sich dem anpassen und zu größerer Reaktivität, einer Anfälligkeit für Ängste und Niedergeschlagenheit, einem verengten Fokus auf Bedrohungen und Verluste sowie einem Hang zu Zorn, Trauer und Schuldgefühlen neigen“ (Hanson 2013).

Negative Einstellung ist schon vorprogrammiert

Wenn wir unsere Aufmerksamkeit also von vornherein nur auf negative Aspekte ausrichten, ist eine innere negative Einstellung schnell vorprogrammiert. Meine negativen Glaubenssätze verstärken immer mehr das Gefühl „Ich schaffe das nicht!“ – ich mache mich also selber immer kleiner als ich eigentlich bin und werte mich ab.

Ein Beispiel: Kürzlich hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem jugendlichen Fußballer. Er hatte ein Fußballspiel und sagte nachher: „Ich habe gut gespielt und es hat mir Spaß gemacht – bis ich nach dem Spiel in der Kabine saß. Meine Trainer haben nicht gesagt, was ich gut gemacht habe, Sie haben mich nur gefragt, warum ich in zwei Situationen nicht mit dem rechten Fuß auf das Tor geschossen habe? Danach war ich total frustriert!“ Wenn der jugendliche Fußballer von seinen Trainern immer nur ein Feedback erhält, wenn er etwas falsch oder nicht nach ihren Vorstellungen gemacht hat und nicht auch hervorgehoben wird, was er Positives geleistet hat, wird sich immer stärker in ihm verfestigen, dass er nicht gut genug ist, um in der Mannschaft mithalten zu können. „Ich kann das nicht!“ oder „Ich bin sowieso schlecht!“ sind häufige Aussagen von jugendlichen Fußballern, die immer nur negatives Feedback erhalten und nie/selten gelobt werden. Der Glaubenssatz „Ich bin schlecht!“ wird, obwohl diese Annahme rein sportlich betrachtet vielleicht überhaupt nicht zutrifft, unbewusst immer stärker in der inneren, negativen Grundhaltung des Sportlers verfestigt. In der Folge sinkt auch die Leistungskurve.
Diese Abwärtsspirale entwickelt sich über eine negative Grundhaltung immer mehr zu neuronalen Autobahnen, so dass das eigene negative Rollenbild immer mehr verstärkt wird. Das Bewusstsein für das Positive, das Bewusstsein für die eigenen Stärken, tritt dagegen immer mehr in den Hintergrund, weil durch die eigene Abwertung Herausforderungen bewusst gemieden werden, an denen man aber wachsen und sich weiterentwickeln könnte. Viel wichtiger wäre also, das Gelungene besonders hervorzuheben, um über positive Emotionen die Motivation zu verbessern, weiter an den eigenen Stärken, Talenten und Fähigkeiten zu arbeiten. Dann zeigt auch die Leistungskurve beim Sportler wieder nach oben.

Motivationale Folgen - Antje HeimsoethÄhnlich verhält es sich mit der Verarbeitung von Rückschlägen und Enttäuschungen über Ihre Leistung. Wenn Sie Rückschläge und Enttäuschungen nicht verarbeiten, leisten Sie einer negativen Entwicklung Vorschub. Zurück bleibt dann das Gefühl, nichts wert zu sein. Das impliziert geringes Selbstvertrauen. Daraus resultieren Angst, Stress und Unbehagen, die zu einer Blockade und damit zu neuen schlechten Leistungen führen. Das erneute Versagen sorgt für ein noch geringeres Selbstvertrauen – und so dreht sich die Spirale immer weiter abwärts.

Stoppen Sie diesen negativen Prozess im Kopf, indem Sie Ihre Rückschläge und Enttäuschungen akzeptieren, analysieren und abhaken. Wenn Sie Ihre Rückschläge und Enttäuschungen analysieren und sich der Ursache(n) bewusst werden, können Sie aus dieser Erkenntnis einen Lernprozess einleiten und sich verbessern. Mit dem Abhaken beenden Sie dann ganz bewusst diese negative Erfahrung, das Scheitern, die Enttäuschung. Die Abwärtsspirale, die sich vorher zur neuronalen Autobahn entwickelte, verkümmert jetzt so zum „Trampelpfad“.

Und mehr noch: Mit ihrem aktiven Lernprozesses und den daraus resultierenden Leistungsverbesserungen leiten Sie eine positive Aufwärtsspirale ein. Denn mit ihren Verbesserungen erhalten Sie auch ein positives Feedback zu ihren guten Leistungen. Erreichen Sie dadurch das nächste Mal Ihre gesteckten Ziele, wächst Ihr Selbstvertrauen weiter. Und beim übernächsten Mal sind Ihre Ergebnisse noch besser.

Glaubenssätze bestimmen unser Leben

Glaubenssätze bestimmen unser Leben also weit mehr als wir uns vorstellen können. Aber sie haben nur solange Macht über uns und unser Leben, solange wir sie glauben! Wenn wir sie nicht in Frage stellen und überprüfen, können sie unser Leben zur Hölle machen. Sonst entwickeln sich unsere Glaubenssätze zu einem persönlichen Kodex, der immer mehr unser Leben bestimmt. Was wir glauben, muss nicht der Realität entsprechen. Das Glaubenssystem ist wie eine Sammlung von persönlichen Verhaltensregeln, die unseren Geist beherrschen. Ohne infrage zu stellen, was in diesen Verhaltensregeln steht, haben wir aber alles bereits als unsere Wahrheit akzeptiert. Wir gründen all unsere Ansichten und Werturteile auf diesen persönlichen Kodex, auch wenn er gegen unsere innere Natur verstößt.

„Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Das Problem besteht darin, dass uns meistens die Glaubenssätze und Programme, die wir mit uns herumtragen nicht bewusst sind. Daher brauchen wir Bewusstheit, um darüber entscheiden zu können, welche Gedanken und Programme für uns nützlich und stimmig sind und welche nicht. Schon der deutsche Philosoph Immanuel Kant hat 1784 im Zuge der Aufklärung formuliert: „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ Fast alles was wir heute tun, denken und fühlen ist in unserem Unterbewusstsein abgespeichert. Um zu einem selbst bestimmten und zufriedenen Leben zu kommen, liegt der Schlüssel darin, die eigenen Programme zu erkennen und durch neue effektivere zu ersetzen.

Der indische Reformer und Philosoph Shrî Ramakrishna (1834 bis 1886) hat gesagt: „Sei nicht wie der Frosch im Brunnen. Der Frosch kennt nichts Größeres als den Brunnen, in dem er sitzt. So sind alle Frömmler; ihnen gelten nur ihre eigenen Glaubenssätze.“ Die Einstellung, die wir gegenüber uns selbst haben, entscheidet also darüber, was wir wagen, angehen, entwickeln und verwirklichen. Das Bild, das wir von uns selbst haben, prägt die Gedanken und Verhaltensweisen und letzten Endes unser Schicksal. Wie man sich selbst und die Welt sieht, bestimmt, wie man durchs Leben geht. Bleiben Sie nicht der Frosch in seinem Brunnen, sondern springen Sie über den Brunnenrand nach draußen!

„Ich möchte, dass Sie herausfinden, wie Sie lernen können, Ihr eigenes Erleben zu verändern, um etwas Kontrolle über das zu bekommen, was in Ihrem Gehirn tatsächlich passiert. Die meisten Menschen sind Gefangene ihres eigenen Gehirns. Sie verhalten sich, als ob sie am Hintersitz eines Busses festgekettet wären, während jemand anderes lenkt. Ich möchte, dass Sie lernen, ihren eigenen Bus zu fahren.“ (Bandler 1987, 20) 

Quellen, Literaturverzeichnis

Bandler, R. (1987) Veränderung des subjektiven Erlebens. Fortgeschrittene Methoden des NLP. Junfermann Verlag, S. 20.

Hanson, R. (2013) Denken wie ein Buddha. Gelassenheit und innere Stärke durch Achtsamkeit. Irisiana, München, S. 30.

Hanson, R. (2010) Just 1 Thing – So entwickeln Sie das Gehirn eines Buddha. Arbor Verlag, Freiburg.

Heimsoeth, A. (2015) Chefsache Kopf. Mit mentaler und emotionaler Stärke zu mehr Führungskompetenz. Springer Gabler.

Heimsoeth, A. (2015) Mental‐Training für Reiter. Müller Rüschlikon.

Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in meinen Seminaren:

© Antje Heimsoeth

 

 

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