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Dankbarkeit kann Ihr Denken verändern! Ist Ihr Glas halbvoll oder halbleer?

Dankbarkeit kann Ihr Denken verändern! Ist Ihr Glas halbvoll oder halbleer?

Haben Sie heute schon Dankbarkeit empfunden? Ich meine nicht die pflichtschuldig gemurmelten „Dankeschöns“ gegenüber Ihren Mitmenschen für eine aufgehaltene Tür, einen servierten Kaffee oder erhaltenes Wechselgeld. Nein, ich meine aus sich heraus empfundene Dankbarkeit für den Sonnenschein am Morgen, gesunde Kinder am Frühstückstisch oder für die Aussicht auf ein Treffen mit Freunden. Robert Emmons, einer der bekanntesten Vertreter der Positiven Psychologie, hat in seinen Forschungen ein Dutzend Effekte von Dankbarkeit im Alltag nachgewiesen. Und auch der berühmte Glücksforscher Mihaly Csikszentmihalyi rät zur Dankbarkeit, um die innere Haltung und Sichtweisen positiv zu verändern. Ich selbst führe seit Jahren ein Dankbarkeitstagebuch und mein Leben hat sich dadurch nachhaltig verändert. Ich bin zuversichtlicher, ja glücklicher geworden. Denn wer sich in Dankbarkeit übt, orientiert sich auf das Positive im Leben.

Dankbarkeit stabilisiert und vertieft nicht nur unsere sozialen Beziehungen, weil wir das Gute im Handeln und Verhalten anderer erkennen, sondern verhindert darüber hinaus auch negative Gefühle. Haben Sie schon einmal versucht, gleichzeitig dankbar und wütend zu sein? Emmons stellte außerdem fest, dass Dankbarkeit stressresistenter macht, weil sie uns dabei hilft, Herausforderungen im größeren Kontext zu sehen und damit zu relativieren. Gleichzeitig steigt unser Selbstwertgefühl – weil wir uns in unserer Dankbarkeit bewusst machen, wie gut es andere mit uns meinen und uns wertschätzen. Das hilft uns, uns auch selbst des Guten für wert zu halten. Je dankbarer wir sind, desto mehr Gründe für Dankbarkeit erkennen wir und sind umso bereiter, selbst Gutes zu tun. Das fördert nicht nur die empfundene Lebensqualität, sondern auch unsere Gesundheit. Denn Dankbarkeit stärkt das Immunsystem, reduziert das Schmerzempfinden, senkt den Blutdruck und verbessert den Schlaf. Dankbarkeit erzeugt zudem positive Rückkoppelungen: Unser eigenes, von Dankbarkeit geprägtes Verhalten verändert auch das Verhalten anderer. Positives Sozialverhalten verstärkt das positive Verhalten des Umfelds.

Lesetipp: Mehrwert Dankbarkeit – warum es sich lohnt, „Danke“ zu sagen

Dankbarkeit kann Ihr Denken verändern! Ist Ihr Glas halbvoll oder halbleer?

Dankbarkeit beginnt in der Kinderstube

Dankbar zu sein, ist uns nicht unbedingt in die Wiege gelegt. Es erfordert vielmehr bewusstes Training. Der Grundstein dafür wird bereits in der Kindheit gelegt. Ob mangelnde Dankbarkeit sich wie ein roter Faden von Kindesbeinen an durch die Vita zieht oder ob ein Bewusstsein darüber vorherrscht, dass nicht alles im Leben selbstverständlich und gelegentlich Demut angebracht ist, dazu tragen bereits unsere Eltern bei. Durch ihr eigenes Verhalten wirken sie für uns als Vorbild, durch ihre Erziehung können sie unsere Dankbarkeit anderen gegenüber schulen. Die US-amerikanische Familientherapeutin Wendy Mogel rät dazu, Kinder früh daran zu gewöhnen, sich selbstlos in „guten Taten“ zu üben und dabei die positiven Aspekte zu betonen. Falle eine Spielverabredung durch Krankheit aus, könne das Kind dem kranken Freund einen freundlichen Brief mit Genesungswünschen schreiben und sich aufs Wiedersehen freuen statt missmutig über den fehlenden Spielkameraden zu klagen. Kinder, die nicht lernten, dankbar zu sein, tendierten später im Leben zu Neid und Missgunst, so Mogel. Zudem verfügten sie über eine geringere Sozialkompetenz, Persönlichkeitsstörungen und verzeichneten weniger Erfolge im Leben.

Dankbarkeit wirkt wie ein Glückshormon

Der bereits oben erwähnte Mihaly Csikszentmihalyi sagt: „Menschen, die mit dem Schicksal hadern, richten ihre Aufmerksamkeit auf das, was sie unzufrieden macht. Die Glücklichen hingegen haben ihren Blick trainiert für die Dinge, die erfreulich sind.” Die von Csikszentmihalyi untersuchten Probanden waren nicht etwa deshalb dankbar, weil sie per se glückliche Menschen waren, sondern sie waren vielmehr glücklich, weil sie dankbar waren. Die Dankbarkeit löste erst positive Gefühle aus und steigerte das persönliche Glücksempfinden. Csikszentmihalyi rät deshalb auch zum Führen eines Dankbarkeitstagebuchs: Schreiben Sie jeden Abend drei Dinge auf, über die Sie sich tagsüber gefreut haben – kleine Gesten, freundliche Begegnungen, große Erfolge, mit anderen Worten: alles, was Anlass zur Freude und Dankbarkeit ist. Dankbarkeit setzt nichts als selbstverständlich voraus. Studien schreiben dem Führen eines Dankbarkeitstagebuchs übrigens den größten Langzeiteffekt zu: Das empfundene Glück der Probanden stieg auch nach dem Experiment weiter an, die größten Erfolge stellten sich erst nach sechs Monaten ein (vgl. Wikipedia). Genauso kann es Ihre Zufriedenheit und Lebensfreude steigern, sich jeden Morgen nach dem Aufwachen eine Minute lang jene Dinge vor Augen zu führen, auf die Sie sich heute freuen. Solche Übungen fördern Ihr Bewusstsein für die positiven Seiten des Lebens und schenken Ihnen Zuversicht.

Lesetipp: Wie schaffe ich es dankbarer zu sein

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Dankbarkeit erzeugt Nähe – und braucht Erneuerung

Robert Emmons verwies bereits darauf, dass Dankbarkeit uns in unseren persönlichen Beziehungen hilft. Unsere Zeit mit geliebten Menschen zu verbringen, nährt dementsprechend unser Dankbarkeitsempfinden. Forscher haben nachgewiesen, dass es uns geliebten Menschen emotional näher bringt, wenn wir ihnen gegenüber unsere Dankbarkeit ausdrücken. Denn so erfährt der oder die andere unmittelbar, wie wir über ihn oder sie denken und welche Bedeutung sein oder ihr Handeln und Verhalten für uns haben. Der US-amerikanische Autor Graham Greene mahnt in diesem Zusammenhang: „Dankbarkeit muss wie die Liebe täglich erneuert werden, sonst stirbt die eine wie die andere.“ Es geht bei Dankbarkeit also im Wesentlichen um Wertschätzung – um den Wert des anderen (mit Rückkopplung auf meinen eigenen Wert) und um den Wert der kleinen (und großen) Dinge des Lebens. Je mehr Sie andere und scheinbar Selbstverständliches bewusst wertschätzen, desto erfüllter wird sich Ihr Leben anfühlen. Mit einer dankbaren inneren Haltung begegnen Sie Herausforderungen, die das Leben für Sie bereithält, zuversichtlicher. Ich bin sicher, wenn Sie Dankbarkeit zur unverzichtbaren Gewohnheit in Ihrem Leben werden lassen, können Sie bald bestätigen, was Marie von Ebner-Eschenbach bereits im 19. Jahrhundert feststellte: „Wir sind für nichts so dankbar wie für die Dankbarkeit.“

In diesem Sinne danke ich Ihnen für den Besuch meiner Website und für die Zeit, die Sie sich zum Lesen dieses Blogbeitrags genommen haben!

Ihre © Antje Heimsoeth

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Wofür sind Sie heute (in den letzten Tagen) dankbar?

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5 Comments

  1. Karl Knab sagt:

    Guten Morgen.

    Danke für diesen tollen Artikel. Dieses Thema ist enorm wichtig, wertvoll und inspirierend. Viel Frust ist um uns herum und endet nicht selten in Gewalt.
    Mit dem dankbar sein können wir für uns viel tun. Mit dem dankbar sein können wir aber auch um uns herum viel verändern. Wir können mit diesem Wissen , mit diesem Willen ein Vorbild sein.
    Lasst es uns tun.
    Ich wünsche einen schönen Tag.
    Karl Knab

  2. Barbara Schachinger sagt:

    Ich bin dankbar für die Gesundheit meiner Kinder, jedes Lachen von Ihnen und ich bin dankbar Ihnen beim Aufwachsene zu sehen zu können.

  3. Doris Omlin sagt:

    Ich bin dankbar,dass ich an meinen zur Zeit großen Problemen wachsen kann.Ohne solche Herausforderungen würde ich nicht in meine innere Tiefe gehen.Immer wieder im Leben fängt man mit „basics“an,gut so,sonst gäbe es kein inneres Wachstum

  4. Petra Heinrich sagt:

    Ich bin dankbar, dass ich heute wieder aufmerksam gemacht worden bin, dankbar zu sein. Heute habe ich einen freien Tag und dafür bin ich dankbar! Ich bin dankbar, dass ich im Garten gearbeitet habe und Freude dabei habe. Ich bin dankbar, dass ich meinen Job nicht verloren habe! Ich bin dankbar, dass ich nicht an Corona erkrankt bin und mich pudelwohl fühle!
    Danke, dass ich hier schreiben durfte!

  5. Michael Feiten sagt:

    Ich bin für ziemlich Vieles dankbar. Ich führe seit über zehn Jahren Tagebuch, wo ich mir u.a. jeden Abend mindestens 5 Dinge aufschreibe, für die ich dankbar bin.

    Heute: u.a., dass ich nach so langer Zeit wieder auf diesen Artikel gestoßen bin und nun nochmal eine Auffrischung der theoretischen Fundierung meines Rituals erhalten habe.

    Danke.

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