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Teamgeist – Deutschland gewinnt die WM mit toller Gemeinschaftsleistung

Teamgeist – Deutschland gewinnt die WM mit toller Gemeinschaftsleistung Antje Heimsoeth

Mentale Stärke des Einzelnen und des Teams lassen die Mannschaft über sich hinauswachsen.

Die WM wurde auch im Kopf gewonnen.

Deutschland ist Weltmeister! Auch im Finale hat die Mannschaft trotz Anspannung und großem Druck ihre Konzentration, Fokussierung, Willensstärke, Biss und eine gewisse Gelassenheit behalten.

Was macht diese deutsche Mannschaft so erfolgreich und so (mental) stark? Ein wichtiger Faktor ist der Teamgedanke. Die Spieler wohnten in Wohngemeinschaften zusammen, verbrachten ihre Freizeit gemeinsam und haben ihre Individualität zu Gunsten des Teams zurücktreten lassen. Im Schützenfest gegen Brasilien fiel das besonders auf – mit viel Übersicht wurden Bälle abgegeben, wenn Teamkollegen besser stehen auch wenn damit die eigene Torchance vergeben war. Durch diese aktive Teamarbeit wurden viele Tore ermöglicht und das von vielen verschiedenen Torschützen. Im Finale sorgte Mario Götze, der anfangs der WM noch Stammspieler war und dann bald auf der Ersatzbank landete, für das Siegtor. Seine Teamkollegen sagten ihm vor dem Spiel: „Du machst das heute. Wir glauben an Dich.“

Die Mannschaft war gut abgeschottet – Interviewtermine fanden meist außerhalb der Hotelanlage statt und die Spieler umgaben sich mit Menschen, die an das Team glauben, sie unterstützten und stärkten. Joachim Löw betonte das auch nochmals in den Interviews nach dem Finale: „Wir haben immer an uns geglaubt.“ Jeder konnte selbst entscheiden, wie intensiv er sich mit der „öffentlichen Meinung“ im Social Media, den 80 Millionen „Bundestrainern“ im Land und der Presse beschäftigte. Auch der Besuch durch Partnerinnen und Familie wurde ganz gezielt im WM-Ablauf integriert, um die Konzentration auf den Fußball aufrecht zu erhalten.

Auffallend war am Sonntag auch, dass die Reservespieler, z.B. Per Mertesacker, sich nicht zu schade waren, als Wasserträger zu fungieren. Diese Stärke jedes Einzelnen, sich dem Ziel und Bedürfnissen der Mannschaft: unterzuordnen. Team statt Individualismus.

Für mich absolutes Vorbild der WM – Sebastian Schweinsteiger, der trotz Krämpfen und dem Nähen einer Wunde unter dem Auge in der Verlängerung (nach Foulspiel) zurückkommt. Für mich der beste Spieler auf dem Platz.

Die Gespräche und Interviews vor und nach dem Finale haben klar gemacht – die Mannschaft wollte gewinnen. So freute sich der als bester Torwart der WM gekürte Manuel Neuer: „Das ganze Team ist Weltmeister, es geht nicht um einen – auch die Ersatzspieler haben uns immer mental den Rücken gestärkt und sogar die, die daheim bleiben mussten sind Weltmeister. Ganz Deutschland ist Weltmeister!“. Dabei hat man im Vorfeld und zu den Spielen auf Wenn und Aber ganz bewusst verzichtet. Keine Rede von gesundheitlichen Problemen oder von klimatischen Verhältnissen. Diese Problemprognosen waren in meinen Augen nie zielführend. Man weiß seit Jahren, was auf einen zukommen würde und konnte sich entsprechend mit Ärzten und Fachleuten gut vorbereiten.

Emotionen, die Brasilien seinem fehlenden Spieler Neymar schenkte, kostete Fokussierung und Energie. Anstatt das Trikot mit ins Stadion zu bringen, wären eine Konzentration auf die eigenen (Team-)Stärken, ein Plan B ohne Neymar wichtiger gewesen. Mentale Stärke und eine klare Zielvisualisierung machen stark für die wichtigen 90 oder gar 120 Minuten. Phillip Lahm zum Beispiel, hatte sich die Szene wie Lothar Matthäus den WM-Pokal 1990 in Rom in die Höhe stemmt, immer wieder und wieder „visualisiert“ und sich vorgestellt, wie er selbst den Pokal in den Himmel von Rio hebt. Und Joachim Löw formulierte vor dem Endspiel:„Man wünscht sich, dass wir den „Pott“ nach Hause bringen – und das werden wir tun.“ Gesagt, getan – Herzlichen Glückwunsch!

Was können Manager und Führungskräfte also von Joachim Löw lernen? Er war während der Vorbereitung und der gesamten WM ein souveräner, überzeugender Trainer mit Zielstrebigkeit und dennoch einer gewissen Gelassenheit. Er traf klare Entscheidungen und bestärkte sein Team.

Im Glückstaumel nach den Ehrungen und der offiziellen Pokalüberreichung feierte die Mannschaft dann in der Kabine – währenddessen spielte Lukas Podolski mit seinem Sohn im Stadion Fußball. Er stand im Tor, das schon kein Netz mehr hatte, und sein Sohn schoss Bälle vom Elfmeterpunkt aus. Das hat mich sehr berührt.

©Antje Heimsoeth

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