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Mentale Gesundheit: Starke, enge, tiefe Beziehungen sind der Schlüssel zu einem gesunden und glücklichen Leben.

Mentale Gesundheit: Starke, enge, tiefe Beziehungen sind der Schlüssel zu einem gesunden und glücklichen Leben.

Was hält uns lange und glücklich am Leben? Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf, genügend Geld, beruflicher Erfolg und Zufriedenheit? Das sicherlich auch.

„“Die überraschende Erkenntnis ist, dass unsere Beziehungen und wie glücklich wir in unseren Beziehungen sind, einen starken Einfluss auf unsere Gesundheit haben“, sagt Robert Waldinger, Leiter der Studie, Psychiater am Massachusetts General Hospital und Professor für Psychiatrie an der Harvard Medical School. „Es ist wichtig, sich um seinen Körper zu kümmern, aber auch die Pflege von Beziehungen ist eine Form der Selbstfürsorge. Das ist, glaube ich, die Offenbarung“.“ (The Harvard Gazette, abgerufen am 08.02.2023)

 

Beziehungen haben einen tiefgreifenden Einfluss auf unser allgemeines Wohlbefinden. Die Forschung hat gezeigt, dass Menschen mit starken, unterstützenden Beziehungen glücklicher und gesünder sind und länger leben als diejenigen, die keine haben. Starke Beziehungen können uns helfen, Stress zu bewältigen, unser Krankheitsrisiko zu verringern und sogar unser Immunsystem zu stärken.

Dennoch nehmen wir unsere Beziehungen oft als selbstverständlich hin und unternehmen nicht die richtigen Schritte, um „gerade noch akzeptable“ Beziehungen zu verbessern. Oder noch schlimmer, wir akzeptieren Beziehungen, die schlecht für uns sind.

Fußballtrainer Jürgen Klopp sagt: „Ich möchte mit den Leuten, mit denen ich zusammenarbeite, eine Beziehung haben, ein Verhältnis. Es gibt Zigtausend Trainer, die viel erfolgreicher waren als ich. Die sammeln Titel und ich sammele Beziehungen.“ (Quelle: Sport 1). Genau darum geht es. Beziehungen zu führen und zu pflegen ist die beste Burnout-Prävention.

Weiterlesen: 10 Life & Mental Hacks, wie Sie in Balance bleiben

Wie gelingt das?

Wesentliche Faktoren für eine befriedigende Beziehung sind gegenseitige Unterstützung, Austausch, Perspektiven der Weiterentwicklung und persönlicher Handlungsspielraum.

Freundlichkeit im Alltag
Wussten Sie, dass wir Deutschen unsere Fähigkeit, freundlich gegenüber anderen zu sein, auf einer Skala von 1 bis 10 nur mit 6,5 angeben? Auch um die Freundlichkeit, die wir von anderen empfangen, ist es nicht viel besser bestellt, wie die 2019 vom Basel Institute of Commons and Economics durchgeführte internationale Online-Befragung zeigt. Hier liegt unser Wert bei 7. Bei etlichen Ländern, die von Armut und Konflikten geprägt sind, lagen die Werte teils deutlich höher. Die Forscher stellten jedoch fest: Zwischen Frieden, Wohlstand und Freundlichkeit gibt es keinen kausalen Zusammenhang. Dafür hängt für uns persönlich aber viel von der Freundlichkeit ab. Sie wirkt sich nämlich auf unser körperliches und geistiges Wohlbefinden aus – unmittelbar und verlässlich.

Die kleinen guten Taten des Tages, die wir empfangen oder geben, machen etwas mit uns. Kennen Sie das freudige Gefühl, wenn Ihnen ein Fremder sein Parkticket schenkt, weil es noch lange nicht abgelaufen ist, er es aber nicht mehr benötigt? Oder wenn Sie Ihr Tagesticket für die S-Bahn nach Benutzen weiterverschenken, weil es noch bis zum nächsten Morgen gültig ist? Wenn jemand etwas für Sie aufhebt, was Ihnen aus dem Arm gefallen ist? Oder Sie einer alten Dame sämtliche Türen aufhalten, damit sie mit ihrem Rollator frei passieren kann? Wenn uns ein dankbares Lächeln geschenkt wird, weil wir freundlich waren und unaufgefordert geholfen haben? Es sind diese zufälligen Akte der Freundlichkeit (random acts of kindness) im Alltag, die erstaunliche Wirkung auf uns haben, wie Studien zeigen.

Weiterlesen: Der förderliche Effekt von Freundlichkeit

Aktives Zuhören – Ein halbes Ohr hört höchstens die Hälfte

Sobald ich gedanklich abschweife, verliere ich den Gesprächsfaden und versäume Inhalte. Das kann für Missverständnisse und Fehleinschätzungen sorgen. Ein halbes Ohr hört höchstens die Hälfte – und vernichtet Motivation und Vertrauen beim anderen. Denn wer das Gefühl hat, das ihm nicht wirklich zugehört und er nicht richtig wahrgenommen wird, der öffnet sich nicht, sondern zieht sich zurück, beschränkt sich auf das Nötigste an Mitteilungen und ist wenig motiviert, tiefere Einblicke zu gewähren oder sich nachhaltig zu engagieren. Aktives Zuhören heißt fokussiert aufs Gegenüber zu sein, auf Selbstbeweihräucherung, gut gemeinte Ratschläge und vorschnelle Interpretationen zu verzichten.

Weiterlesen: Warum Aktives Zuhören ein entscheidendes Führungsinstrument ist

Positive Wahrnehmung: Suchen Sie das Beste in anderen Menschen
Der beste Weg, positiver und freudvoller zu werden, ist, das Beste in den Menschen zu suchen. Niemand ist perfekt, und jeder von uns hat wirklich Gaben, Talente und Stärken. Suchen Sie das Beste in anderen, hinterlassen Sie jeden Kontakt mit einer positiven Emotion. Denken Sie daran, dass Menschen und wir selbst morgen vielleicht nicht mehr da sind. Das Gute in Menschen suchen ist gut für Mitmenschen, gut für Sie und gut für Ihr Glück.

Bindung durch Wertschätzung
Wertschätzung, und damit Ihre innere Haltung zu anderen, lässt sich trainieren. Anerkennung und Wertschätzung bauen unseren Selbstwert auf. Haben Sie Schwierigkeiten, andere Menschen wertzuschätzen? Können Sie andere akzeptieren und achten, so wie sie sind? Schätzen Sie sich selbst wert? Wertschätzung beginnt bei uns selbst. Ein stabiles Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und –achtung helfen uns dabei, andere Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Wem als Führungskraft ein positives Menschenbild fehlt und wer sich selbst nicht positiv wahrnehmen kann, dem sei geraten: Arbeiten Sie daran!

Ein respektvoller Umgang miteinander und eine individuelle Ansprache zählen ebenfalls zur Wertschätzung. Jeder Mensch ist einzigartig, daher braucht er auch eine auf ihn zugeschnittene Ansprache.

Weiterlesen: Mitarbeiterbindung – Motivation durch Wertschätzung

Mentale Gesundheit - Die Wissenschaft zeigt, dass Dankbarkeit Ihr Leben verändert. Dankbarkeit
Es waren nur wenige Sätze, die Fußballtrainer Jürgen Klopp Ende März auf Twitter in einer Videobotschaft gemeinsam mit Spielern und Vereinsmitarbeitern des FC Liverpool postete, aber sie gingen direkt ins Herz der Community. Klopp und seine Mitstreiter dankten den Mitarbeitern des Gesundheitssystems angesichts dessen, was diese in der ersten Hochphase der Corona-Pandemie geleistet haben. Klopp & Co. hätten das nicht tun müssen. Aber sie wollten es, als Geste des Respekts und der Anerkennung für Höchstleistungen in den Krankenhäusern, um Coronainfizierte zu versorgen. Worte und Taten der Dankbarkeit als Ausdrucksform einer empfundenen Wertschätzung haben große Auswirkungen auf Gesundheit, Resilienz, Menschen und Organisationen.

Weiterlesen: Dankbarkeit ist mehr als eine Geste

Danke sagen
Wie oft und bei welcher Gelegenheit haben Sie sich heute für etwas bedankt? Ein geäußertes „Dankeschön“ gegenüber Ihren Mitmenschen ist die beste Investition in ein gedeihliches Miteinander. Kurzum: Durch Dank machen Sie andere zu Wiederholungstätern.
Ein Experiment mit Kunden eines Juweliers zeigte, dass jene Kunden, die nach einem Kauf angerufen wurden, um ihnen dafür einfach Dank zu zollen, im Nachgang um 70 % mehr kauften. In einer anderen Untersuchung waren Stammgäste eines Restaurants spendierfreudiger beim Tipp, wenn die Bedienung ein „Danke“ auf die Rechnung geschrieben hatte (Quelle: wikipedia).

Weiterlesen: Warum es sich lohnt, DANKE zu sagen

Weitere Anregungen:

  • Es kommt nicht auf die Quantität, sondern die Qualität unserer Beziehungen an.
    Mentale Gesundheit: Starke, enge, tiefe Beziehungen sind der Schlüssel zu einem gesunden und glücklichen Leben.
  • Stellen Sie mehr Fragen, als dass Sie erzählen.
  • Sporteinheiten zusammen mit Trainingskollegen
  • Anderen eine Freude machen. Statt immer auf sich selbst fokussiert zu sein.
  • Geld spenden – Höhe des Geldbetrags ist irrerelevant.
  • Beim Schreiben eines Bewerbungsschreibens helfen
  • Seien Sie eine starke Schulter. Habe ein offenes Ohr.
  • Loben Sie Mitmenschen.
  • Verschenken Sie ein Lächeln.
  • Konflikte bearbeiten
  • Reduzieren Sie Ihre Erwartungen an Andere
  • Fragen Sie sich täglich „Was habe ich heute Gutes für jemand getan?“
  • Gehen Sie auf verschiedene Veranstaltungen:
    Schulungen und Seminare
    Verbände in Ihrer Branche
    Gemeinnützige Organisationen, wie Lions oder Rotary
    Firmenveranstaltungen, Weihnachtsfeier
    Musikveranstaltungen, Konzerte
    Netzwerkveranstaltungen
    Kongresse und Tagungen – Das Gipfeltreffen der Weltmarktführer ist mein absolutes Highlight zum Jahresstart 2023 und war auch dieses Jahr wieder hochkarätig besetzt!

Übung: Beziehungsanalyse

Hand aufs Herz: Wie steht es um Ihre persönlichen Beziehungen? Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und stellen Sie in einem Schaubild Ihre Beziehungen dar. Sie befinden sich als „Ich“ in der Mitte. Von dort aus zeichnen Sie Striche zu den Menschen, die Sie umgeben. Die Bedeutung der Beziehung können Sie durch die Strichstärke symbolisieren. Bewerten Sie Ihre Beziehungen: ein Doppelminus für sehr schlechte, belastende Beziehungen, ein Minus für schlechte, eine Null für neutrale Verhältnisse, ein Plus für gute und ein Doppelplus für sehr gute, innige Beziehungen.

Was ist Ihnen wichtig in diesen Beziehungen? Wo entdecken Sie bei näherer Betrachtung Mängel und Defizite? Welche Auswirkungen und Konsequenzen haben diese – auf Ihre Familie, auf Ihre Arbeit, auf die Arbeit anderer, auf Sie selbst? Worauf sollten Sie künftig achten, um sich mit einzelnen Menschen noch wohler zu fühlen? Was werden Sie anders machen als bisher? Wo gibt es Kommunikationsprobleme und –defizite? Wer fehlt Ihnen eventuell noch im Beziehungsgeflecht?

Fazit Beziehungsmanagement

In einer Zeit, die von Wandel und Fluktuation geprägt ist, haben dauerhafte, gute Beziehungen eine immense Stabilisierungsfunktion. Die Pflege von Beziehungen ist für die psychische Gesundheit und Stressbewältigung, nicht nur bei Mitarbeitern, wichtig. Tatsächlich gelten Beziehungen mittlerweile als das wichtigste Mittel der Prävention bei Stress und Burnout.

© Antje Heimsoeth

 

 

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