Wichtige Tipps für Remote-Arbeit und Home Office – Alex Rusch
16. November 2020Ich bin erfolgreich! ❤
23. November 2020Affirmationen für Kinder – Kinder mental stärken
Der Gedanke ist alles.
Der Gedanke ist der Anfang von allem.
Und Gedanken lassen sich lenken.
Daher ist das Wichtigste:
Die Arbeit an den Gedanken.
(Leo Tolstoi)
„Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab“
Kaiser Marcus Aurelius (161 – 180 n. Chr.)
„Ich schaffe es“ – dieser vom bekannten Buchautor Hannes Lindemann geprägte Satz begleitete ihn bei seinen Atlantiküberquerungen mit einem Serienfaltboot. Er erkannte den Zusammenhang zwischen inneren Gedanken und der Leistungsfähigkeit seines Körpers und war der Meinung, dass misserfolgreiche Handlungen (z.B. eine Aufgabe bei seinen Überquerungen) ihren Ursprung in negativen Selbstgesprächen hatten. Lindemann hat es folgendermaßen formuliert:
Das Wort Affirmation beinhaltet das lateinische Verb „firmare“, was soviel bedeutet wie „festigen, verankern“. Unter einer „Affirmation“ versteht man einen selbstkräftigenden, autosuggestiven Satz, der einen erwünschten Zustand zum Ausdruck bringt, der jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht verwirklicht ist. Eine Affirmation (Bekräftigung, Bejahung) ist eine Behauptung, die, wenn man sie oft genug laut oder innerlich in der gleichen Art wiederholt, Gedanken und Überzeugungen verändert. Affirmationen haben eine große Wirkung.
Beispiele für Affirmationen
Paul mag es rasant und ist ein echtes Ass im Slalom-Fahren. Doch er muss vor der neuen Skisaison seine Ausdauer trainieren. Das macht ihm wenig Spaß. Innerlich denkt er ständig: „Wie langweilig, ich habe keine Lust dazu!“ Er schafft es, sich mit seiner Affirmation „Ich gebe in jedem Training mein Bestes!“ zu motivieren.
Vor jeder Prüfung denkt Lisa voller Bange: „Ich schaffe das nicht!“
Ihr hilft die Affirmation: „Ich bin ruhig, entspannt und voll konzentriert.“
Beispiele für hilfreiche Affirmationen:
– Ich bin glücklich.
– Ich bin konzentriert.
– Ich bin schlau.
– Ich bin liebenswert.
– Ich bin entspannt und ruhig.
– Ich bin stark.
– Ich bin wertvoll.
– Meine Meinung zählt.
– Ich vertraue mir selbst.
– Ich bin respektvoll.
Affirmationen sind kurze, positive, bejahend und einfach formulierte Sätze mit max. zehn Wörtern, leicht auszusprechen und leicht zu wiederholen. In der Gegenwart formuliert. Diese Sätze können rhythmisch, ggf. lustig oder originell formuliert werden. Affirmationen beginnen mit einem “Ich bin … ”.
Gut eignen sich auch Metaphern wie „Ich bin ein Fels in der Brandung“ oder „ich bin stark und selbstbewusst wie ein Löwe.“
Affirmationen müssen für das Kind stimmig und wahr sein, es muss an den Satz glauben können.
Wiederholtes, häufiges Sprechen, Aufschreiben (in Farbe und/oder Großbuchstaben), Aufhängen der Affirmationen am PC, am Badspiegel oder am Kühlschrank und Lesen der eigenen Affirmationen (Autosuggestionen) lässt Affirmationen zum Ohrwurm werden.
Die unterstützenden Sätze werden bewusst und regelmäßig in schwierigen Situationen, beim täglichen Zähneputzen, nach dem Aufstehen oder vor dem Schlafengehen (ruhig als Einschlafhilfe) laut ausgesprochen und so eingeübt und integriert. Durch diese ständige Wiederholung üben Affirmationen dann eine autosuggestive Wirkung auf das Kind aus.
Zu beachten ist: Positives Denken bedeutet nicht, dass man jetzt alles erreicht, was man sich zum Ziel gesetzt hat. Auch dem positiven Denken sind Grenzen durch die objektiven Leistungsbedingungen des Menschen gesetzt. (vgl. Baumann 1993. S. 282)
Denken und Affirmation
Negative Einstellungen beinhalten häufig auch eine Schutzfunktion. Wenn man den Erfolg nicht erwartet, ist man im Falle der Niederlage auch nicht so enttäuscht.
Entwickeln Sie mit Ihrem Kind positive Denkstrategien.
Negative Haltungen und positive Gedanken stehen in einem unvereinbaren Gegensatz. Positive Gedanken wirken wie ein Keil, der sich zwischen negative Programme und Ausführungen schiebt. Konsequentes Training positiver Denkinhalte lässt den Keil immer tiefer eindringen, um die Wirkung der negativen Grundhaltung langsam auszuschalten.
Unser Gehirn braucht präzise Anweisungen
Wenn wir unserem Gehirn nicht genaue Anweisungen geben, was es zu tun hat, wird es zwar aktiv und arbeitet, ergänzt die fehlenden Angaben dann „selbständig“ und das ist oft die Ursache für „unerklärliche“ Fehler. Daher ist es wichtig, möglichst aufgabenbezogen, exakt und präzise in den Gedankengängen zu sein.
Übungen zum Umgang mit (negativen) Gedanken
Wenn Kinder und Jugendliche sich Sorgen machen oder an sich zweifeln, sobald eine wichtige Aufgabe bevorsteht (z.B. Schulaufgabe, Wettbewerb, Turnier), kann sich daraus eine Blockade entwickeln. „Habe ich genug gelernt? Bin ich gut genug vorbereitet? Werde ich die Fragen in der Klassenarbeit verstehen?“ Obwohl sie gut gelernt oder geübt haben, können Kinder die Leistung zum Zeitpunkt X nicht abrufen und sich nicht konzentrieren. Vermutlich machen sie sich so noch mehr solcher Sorgen. Die folgende Übung hilft hier:
Problembox, Keksdose, Papierkorb – Anleitung
Ängste, Sorgen und Zweifel werden deshalb am besten sofort in eine „Problembox“ oder Sorgentruhe weggesperrt. Diese Übung kannst du auch einsetzen, wenn du dich auf eine bestimmte Aufgabe am Schreibtisch, z.B. die Hausaufgaben, konzentrieren musst. Schreibe alles, was du nach Erledigung der vor dir liegenden Aufgabe tun musst, auf ein Stück Papier und stecke dieses in eine leere Keksdose (o.ä.) – deine Sorgendose, deine Gedankenkiste. Durch die Bewusstmachung verhinderst du, dass negative Gedanken während des folgenden Spielens nach den Hausaufgaben plötzlich wie ein Blitz bei dir einschlagen.
Einmal pro Woche widmest du dich dann ausschließlich dem Sich-Sorgen-Machen. Wenn die Sorgen in der Keksdose nicht länger angebracht sind, z.B. weil die befürchtete Situation sich nicht verwirklicht hat, kannst du das Papier genüsslich zusammenknüllen, während du dankbar bist, für diese Sorge keine Energie verschwendet zu haben. Jede berechtigte Sorge beiseitelegen. Mit der Lösung der wenigen verbliebenen Sorgen beschäftigst du dich den Rest der Zeit.
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© Ihre Antje Heimsoeth
Literaturliste
- Baumann, Sigurd: Psyche in Form. Sportpsychologie auf einen Blick, 2011, Meyer & Meyer, Aachen
- Antje Heimsoeth. Mein Kind stark machen. Mentaltraining für Schule, Sport und Leben. pietsch, 2013.
Ausbildungen & Co.
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