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„Raus aus der Opferrolle“ – jetzt wirklich hilfreich?

„Raus aus der Opferrolle“ – jetzt wirklich hilfreich? Antje Heimsoeth

Helfen Parolen wie „Raus aus der Opferrolle“ und „schmeißen wir die Angst über Bord und nehmen das Ruder in die Hand“ momentan wirklich? Zu einem späteren Zeitpunkt wird es wieder darum gehen, aus der Opferrolle rauszugehen. Jetzt aktiv zu bleiben, ist sicher auch besser als Passivität, die ich bei Einzelnen wahrnehme.
Wie „schmeiße“ ich Angst über Bord?

Manche sind gerade definitiv Opfer der Umstände. Haben Existenzängste, weinen, haben Angst, dass ihnen die Wohnung gekündigt wird, weil die die Miete nicht mehr zahlen können … . Da helfen in meinen Augen solche Sprüche im Moment nicht. Für mich fällt das eher in die Rubrik „mangelnde Empathie“. Ich hätte kein Vertrauen zu jemand, der Sprüche wie oben jetzt zu mir sagt. Vertrauen und gute Beziehungen sind gerade besonders wichtige Faktoren. Wenn Ihr Menschen helfen wollt, dann hört Ihnen in erster Linie zu, lenkt das Gespräch immer wieder „sanft“ auf mögliche Lösungen, diskutiert Lösungen.
Steht die Angst gerade im Vordergrund, ist Lösungsfindung meist gar nicht möglich. Dann einfach nur präsent sein und zuhören.

Ein hilfreicher Weg ist, jetzt meditieren zu lernen.

Natürlich ist mir bewusst, dass die, die diese Aufforderungen schreiben, eine gute Absicht verfolgen.

Bitte prüft erst mal genau, sind Sätze wie „Raus aus der Opferrolle“, Aufrufe zu Gelassenheit, Loslassen von Angst hilfreich, bevor ihr sie postet. Und dazu in die Schuhe von besonders Betroffenen durch die Krise steigen (Perspektivenwechsel). Besonders wichtig, wenn man selbst abgesichert ist, keine Angst um Arbeitsverlust hat, die letzte Jahre Rücklage gebildet hat usw. Viele fällt gerade schwer zu erkennen, dass es da andere Menschen gibt, denen über Nacht alles genommen wurde. Dass ein Lebenswerk, dass du Jahrzehnte aufgebaut hast, möglicherweise in sich zusammenklappt.
Und nicht alle sind Lebenskünstler wie du und ich und glauben an sich. Von sich auf andere schließen, führt selten zu brauchbaren Lösungen.

Das ist kein Aufruf zum Jammern. Verzichtet auf Weltuntergangsszenarien. Differenziert, in welcher Phase befindet sich jemand gerade und was braucht dieser Mensch.

Verschwörungstheorien

Puh, die Anzahl der Verschwörungstheorien steigt gerade deutlich an – „Kontrollierter Zusammenbruch der Wirtschaft und Abschaffung der Persönlichkeitsrechte“, auf Namensnennung verzichte ich.

Schmunzeln muss ich, wenn ich gefragt werde, welche Kompetenzen ich hätte, einen von der CIA kreierten Begriff zu verwenden. Gemeint ist der Begriff Verschwörungstheorie.

Ja, meine wirtschaftliche Existenz ist bedroht, aber diese lösen sich NICHT durch Schuldzuweisungen, Verschwörungstheorien, nicht bewiesene Unterstellungen, Bewertungen, ob unsere Regierung einen guten oder schlechten Job macht. Ich möchte gerade ihren Job gar nicht machen. Entscheidungen wie die Ausgangssperre ist für niemanden eine leichte Entscheidung.

Woher wissen die, die C. Drosten unterstellen, er mache es nicht eigennützig, dass er nicht uneigennützig handelt? Woher wisst ihr, dass die Regierung sich nicht ausreichend beraten lässt? Von wie vielen soll sich die Regierung beraten lassen? Von wie vielen lässt du dich beraten?

Das Leben wird für die meisten von uns nie mehr so sein, wie es bisher war. Davor habe ich keine Angst. Das Leben ist Veränderung. Ansonsten wäre ich als Unternehmerin schon längst pleite gegangen, wenn ich mein Denken, Verhalten und mein Angebot nicht immer verändert bzw. angepasst hätte.

Ich bin ein Fan von kritischen Auseinandersetzungen, aber wenn durch die Ignoranz der Ernsthaftigkeit der Situation mit dem Leben von Menschen gespielt wird, dann ist Schluss.

Aufklärung und sachliche Informationen sind wünschenswert.

Viele Menschen arbeiten zur Zeit bis an die Grenzen ihrer psychischen und physischen Möglichkeiten, um das medizinische, das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben nicht kollabieren zu lassen.
Nicht alles mag richtig sein, nicht alles ausreichend erscheinen.

Die sozialen Netzwerke können entscheidend dazu beitragen Menschen positiv zu motivieren, Zusammenhalt zu schaffen und Ängste zu minimieren.

Achtet auf Eure Worte – real wie digital.
Danke. Bleibt gesund und optimistisch.

© Ihre Antje Heimsoeth

P.S. !!! Helft einander !!!

Wenn ihr Hilfe braucht, weil ihr zu einer Risikogruppe gehört oder in Quarantäne seid UND wenn ihr helfen könnt, dann schaut bitte bei https://www.quarantaenehelden.org/#/, ob euch jemand helfen kann und vor allem, wo ihr helfen könnt. Einfach Postleitzahl eingeben, vielleicht braucht jemand in eurer Nähe euch oder ihr bekommt von jemanden Hilfe. Auf der Seite findet ihr auch Anmerkungen, wie man den sozialen Kontakt trotzdem gering halten kann.

#stayathome #meineMeinung #WIRstattICH #einfachmalnachdenken

 

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