Umgang mit Störfaktoren beim Golf - Antje Heimsoeth
Umgang mit Störfaktoren beim Golf
24. September 2013
Bewegte und begeisterte Kundenstimmen Heimsoeth Academy
Was TeilnehmerInnen über mich sagen
1. Oktober 2013
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Ärger und Wut – Ursachen von Wut I Kindermentaltraining

Kinder Mental Coaching - Heimsoeth Academy

Ein kräftiger, knorriger, aggressiver Samurai kommt zu einem Zen-Meister und fragt: „ Sagt mir,  was die Natur von Himmel und Hölle ist. “ Der Priester schaut ihm ins Gesicht und entgegnet: „ Warum sollte ich das einem schäbigen, ungehobelten, hässlichen Taugenichts wie dir verraten? Warum sollte ich einem Wurm wie dir irgendetwas sagen? Da zog der Samurai rasend vor Wut sein Schwert und setzte an, dem Zen-Meister den Kopf abzuschlagen. Der Zen-Meister sagte gelassen: „Das ist die Hölle.“ Augenblicklich begreift der Samurai, dass er soeben seine eigene Hölle geschaffen hat, finster und sengend, voller Hass, Selbstschutz, Zorn und Ablehnung. Ihm wird klar, dass er so tief in der Hölle steckt, dass er sogar bereit ist, jemanden zu töten. Mit Tränen in den Augen legt er die Handflächen zusammen und verbeugt sich voller Dankbarkeit für diese Einsicht. Der Zen-Meister sagte lächelnd: „ Und das ist der Himmel. “ (Quelle: unbekannt)

Wut und Zorn lösen starke körperliche Emotionen aus. Kinder beschreiben starke Wut zum Beispiel als „komisches Gefühl im Bauch“, als „heißes Gefühl“, das sie im Kopf, im Hals oder in der Magengegend verspüren. Wir atmen schneller und flacher, wenn wir wütend sind und wie schon weiter oben beschrieben, sorgt ein Mechanismus in unserem Gehirn dafür, dass wir nicht mehr rational denken, sondern im Affekt reagieren.

Aggressionen im Teenageralter treten vorwiegend bei Jungen auf. Das liegt zum einen daran, dass in der Pubertät bei Jungen vermehrt das Hormon Testosteron produziert wird, zum anderen aber spielt auch ihre Umgebung eine große Rolle: Das Gehirn ist während der Jugendjahre noch eine „Baustelle“ voller unfertiger Vernetzungen. Kann zum Beispiel ein Junge in dieser Zeit wenig Erfahrung mit Selbstwirksamkeit („ich kann was, ich schaffe was, ich bin was wert!“) sammeln, sondern muss viel Kritik und harte Worte einstecken („ein echter Junge macht …“, „benimm´ dich mal wie ein Mann…“), führt auch das vermehrt zu Wut und aggressivem Verhalten. Dazu kommt dann oft auch das Hören aggressiver Musik.

Ursachen von Wut

Die folgenden Aspekte können dahinter stecken, wenn Kinder in Wut geraten oder Wutanfälle bekommen – Wut kommt nicht aus „heiterem Himmel“:

  • Das Kind bekommt zu wenig (echte) Aufmerksamkeit und kämpft darum mit allen Mitteln.
  • Das Kind möchte autonomer werden, v.a. bei Kindern zwischen zweieinhalb und drei Jahren („Trotzphase“). Es teste aus, mit welchem Verhalten es seinen eigenen Willen durchsetzen kann. Mit dem Älterwerden geht die Neigung zu solchen Wutausbrüchen normalerweise wieder zurück.
  • Das Kind ist überfordert, weil zu viel erwartet wird von ihm. Etwa, wenn es überall der Beste sein soll, oder die Eltern mit offen gezeigter Enttäuschung/Strafen auf Misserfolge reagieren. Auch, wenn es altersmäßig mit Ansprüchen an sein Können überfordert ist.
  • Das Kind ist überfordert durch zu viel und zu frühe Entscheidungsfreiheit (z.B. bei Kleidung, Essen, Unternehmungen) und bei wenig Klarheit durch Grenzen, Vorgaben.
  • Das Kind leidet unter Bewegungsmangel, muss seine Energie „entladen“.
  • Es ist zu vielen Reizen und Eindrücken aus Medien, TV, übermäßigem Spielzeug, ausgesetzt. Kinder können z.B. die im Fernsehen gezeigten Dramen und Probleme nicht emotional verarbeiten, werden damit alleine gelassen. Überwältigend kann auf Kinder auch das Konsumangebot beim Einkaufen sein.
  • Das Kind hat unrealistische Rollenvorbilder (z.B. aus dem Fernsehen), erreicht dieses perfekte Ideal nicht. Es fühlt sich unzulänglich, wird wütend.
  • Das Kind leidet unter mangelndem Selbstwertgefühl, traut sich nichts zu, bekommt dies von seiner Umwelt wieder gespiegelt („das kann er/sie doch gar nicht!“)
  • Es leidet unter Misserfolgen.
  • Es ist in seiner Rolle als Sohn/Tochter überfordert: etwa, wenn Eltern sehen ihre Kinder falsche Rollenerwartungen haben („der starke/sportliche/technisch begabte Sohn“, das „liebe/mithelfende/soziale Mädchen“ o.ä.). Kinder bemühen sich, diesen Bildern zu entsprechen, leben aber im inneren Widerspruch. So lässt der „starke Junge“ seine Wut möglicherweise an Schwächeren aus und beweist so das gewünschte Verhalten.
  • Das Kind ist frustriert: Kinder, die kein Lob hören bzw. wenig positives Feedback bekommen für ihre guten Leistungen und Anstrengungen, reagieren mitunter wütend.
  • Es liegen möglicherweise tiefergehende, seelische/psychische Probleme vor.
  • Grundbedürfnisse wie Schlaf und Nahrung sind nicht erfüllt – manchmal können Kinder einfach nicht ausdrücken „ich habe Hunger/Durst, bin übermüdet“ und beginnen herumzuschreien. Auch mangelnde Struktur im Tagesverlauf, zu wenig feste Essens- und Ruhezeiten, können Wut-Reaktionen auslösen.

Quelle: Antje Heimsoeth. Mein Kind kann´s – Mentaltraining in Schule, Sport und Freizeit. Pietsch. 2013

Mehr zu „Was tun bei Wut“ finden Sie im e-Book.

 

 

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